Samstag, 12. Juli 2014

Ein Kind mit Down-Syndrom?


Ihr müsst meine Gründe nicht teilen, ich würde mir bloß wünschen, ihr könntet sie in gewisser Weise nachvollziehen. Natürlich ist es großartig, solche Worte zu hören, nur fühlt euch von meinen bitte nicht angegriffen. Ich möchte niemanden persönlich verletzen, das ist nicht meine Intention. Wenn man während der Schwangerschaft die geistige Behinderung seines Kindes erkennt, halte ich es nicht für selbstlos, sondern egoistisch, dieses auf die Welt zu bringen. Egoistisch, da man auf diese Weise frei von schlechtem Gewissen ist, nach Erzählungen anderer eine Bereicherung für sein eigenes Leben erhält und nicht mit den qualvollen, psychischen Schmerzen umgehen muss, sein eigenes Kind getötet zu haben. Es gibt verschiedene Stadien der geistigen Behinderung, verschiedene Symptome und viele verschiedene Krankheiten, die das Down-Syndrom im späteren Lebensverlauf mit sich führt. Ich möchte meine Gründe allerdings nicht auf Statistiken aufbauen, denn Statistiken sagen nichts über den Einzelnen aus. Mir selbst ist eine Ausnahme bekannt, in welcher zwei mit Down-Syndrom erkrankte Menschen ein selbstständiges Leben führen. Es geht mir also nicht um die Arbeit, die eine geistige Behinderung in der Familie seinen Mitmenschen macht. Ein Mensch mit körperlicher Behinderung kann genauso auf Hilfe angewiesen sein, mit einem Unterschied. Was den Menschen von anderen Lebewesen unterscheidet, ist seine Intelligenz, sein ausgeprägter Verstand, sein leistungsfähiges Gehirn. Jemand mit geistiger Behinderung sieht die Welt nicht, wie wir sie sehen, versteht sie nicht, wie wir sie verstehen, und ist nicht in der Lage, sehr anspruchsvolle, komplexe Gedankengänge auf unserem Niveau zu vollziehen. So grausam es auch klingt, es sind Fakten. Würdet ihr jemals einen Teil eures Verstandes für immer löschen? Das Wichtigste, das uns, den Menschen ausmacht? Würdet ihr euch dieses Schicksal für euer eigenes Kind wünschen?

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