Freitag, 31. Oktober 2014

Manche Tagen verlaufen einfach ganz anders, als geplant.


Ich bin heute eine Zeit lang am Bahnhof gestanden, da ich auf den Bus warten musste. Ich habe Musik gehört, den Regen genossen und die Leute beobachtet. Was man da alles sieht ist schon irgendwie interessant. Geschäftsmänner mit ihren wichtigen Aktenkoffern, kleine Kinder, "coole" Jugendgruppen, Senioren, Touristen, Pärchen, seltsame, allein dastehende Menschen, die übliche Bahnhofmenschenmenge eben. Aber dann dachte ich mir, dass es sieben Milliarden von diesen Bahnofsmenschen überall auf der Welt gibt, alle haben ihre eigenen Gedanken, alle ihre eigenen Leben, ihren eigenen Tagesablauf, ihre eigenen Eindrücke von der Welt, alle nehmen sie anders war, jeder fokussiert sich auf andere Dinge, jeder hat eine Geschichte, jeder hat Gründe, aus denen er bestimmte Dinge getan hat. Das ist doch Wahnsinn. Wenn man so darüber nachdenkt, merkt man erst, wie ungeheuer viel sieben Milliarden ist. Sieben Milliarden individuelle Geschichten und unzählige davon sind miteinander verknüpft und beeinflussen sich auch noch gegenseitig. Ich sah all die Autos in der Stadt, all die Menschen, die Häuser betreten und Häuser verlassen, Menschen, die Zebrastreifen überqueren und dann über den Autofahrer meckern, der sie fast übersehen hätte, welcher sich dann im Auto noch die nächsten paar Meter über den Fußgänger aufregt. Ich sah so viele Dinge, so viele Abschnitte aus dem Alltag von so vielen Menschen und das hat mich irgendwie überwältigt, weil ich so intensiv darüber nachdenken musste. Ich liebe Bahnhöfe und all diese Bahnhofsmenschen.

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